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Bürgerbeteiligung "Energie- und Klimaschutzkonzept"

Oberrot ist voller Energie

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Bürgerbeteiligung - "Energie- und Klimaschutzkonzept"

Diese Diskussion ist aktiv.

Leitbild Klimaschutz und Energie in der Gemeinde Oberrot – Entwurf vom 10. Juni 2013

 

Oberrot ist voller Energie

Die Energiewende in Deutschland zwingt zum Umdenken. Energie und Ressourcen sind knapp und werden immer knapper. Bund, Länder und Gemeinden stehen nach dem Ausstieg aus der Atomkraft vor großen Herausforderungen. Jede Ebene ist zum Handeln aufgefordert.

Der Erhalt der natürlichen Ressourcen für zukünftige Generationen, die Nutzung von erneuerbaren Energien und der Umwelt-und Naturschutz sind in der Gemeinde Oberrot lange vor dem Atomausstieg als wichtige Querschnittsaufgabe erkannt worden. Zudem liegt die Gemeinde mitten im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald und hat daher eine besondere Verantwortung dafür, dass die Kulturlandschaft und sowie die dort noch vorkommenden ursprünglichen Naturlandschaften nachhaltig erhalten bleiben.

Neben der Gemeindeverwaltung engagieren sich auch örtliche Unternehmen oder Bürger schon seit vielen Jahren für eine nachhaltige Entwicklung.

In enger Zusammenarbeit mit Gemeinderat, Bürgerschaft und Verwaltung entsteht mit der Unterstützung von Partnern ein Leitbild für Klimaschutz und Energie.

Ein fortlaufender  Austausch mit der Bürgerschaft und deren Motivation zur aktiven Mitarbeit  im Rahmen eines offenen und transparenten Leitbildprozess ist Grundlage des Handelns.

Das Leitbild formuliert ein ausgewogenes Verhältnis von Effizienz, Wirtschaftlichkeit, Ökologie und Akzeptanz als Grundvoraussetzungen für nachhaltige Projekte. Kurzfristige Umsetzbarkeit, messbare und erreichbare Ziele, sowie innovative Lösungsansätze kennzeichnen alle Projekte.

 

Kernsätze für das Leitbild Klimaschutz und Energie der Gemeinde Oberrot

       Energie wird regenerativ und rationell erzeugt, effizient genutzt und sparsam verbraucht.

       Die natürlichen Ressourcen Oberrots zum Leben und Arbeiten werden bevorzugt genutzt und bleiben dabei erhalten.

       Alle energie- und klimapolitischen Grundsatzfragen der Gemeinde Oberrot  werden transparent gestaltet. Jung und Alt können sich an Diskussionen und Umsetzungen beteiligen.

       Ein Bewusstsein mit der Kommune als einem wichtigen politischen Ort wird geschaffen.

 

Zielsetzung bis zum Jahr 2025

Langfristig wird angestrebt, die Energieversorgung von Oberrot möglichst unabhängig von Importen zu machen. Dazu werden große Anstrengungen sowohl bei der Energieeinsparung, bei der Steigerung der Energieeffizienz als auch bei der Nutzung der erneuerbaren Energien notwendig. Kurzfristig stehen die kommunalen Liegenschaften sowie die Straßenbeleuchtung im Mittelpunkt. Parallel dazu sollen die Oberroter gezielt über ihre Handlungs- und Beteiligungsmöglichkeiten bspw. über die aktive Mitarbeit im Arbeitskreis Klimawerkstatt Oberrot informiert werden.

Im Zeitraum bis zum Jahr 2025 soll der Stromverbrauch um mindestens 10% reduziert und der Anteil des lokal erzeugten Stroms deutlich erhöht werden. Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) wird vor allem als Brückentechnologie eine größere Bedeutung erhalten.

 

Bilanzierung für den Stromverbrauch in der Gemeinde Oberrot[1]


 

Bilanzierung für den Oberroter Wärmeverbrauch:

Da für den Bereich Wärme die Datenbasis noch aufgebaut wird, ist eine Bilanzierung dieses Sektors deutlich schwieriger. Nach einer ersten Abschätzung des Wärmeverbrauchs von Ein- und Zweifamilienhäuser und der kommunalen Liegenschaften, wird als Ziel eine Reduzierung um 25% bis zum Jahr 2025 formuliert.

 

Ressourcenschonende und klimafreundliche Energie aus Oberrot für Oberrot

Grundsätze:

·         Ausbau der Nutzung lokaler erneuerbarer Energiequellen

·         Ausbau von Wind und Photovoltaik für die Energieversorgung in der Gemeinde

·         Nutzung dezentraler Wärmepotentiale

Ziel:

Bis 2025 werden mindestens 90 % des Gesamtstromverbrauchs in Oberrot durch regenerative Energien erzeugt (inkl. Stromerzeugung des Biomassekraftwerkes). Damit erhöht Oberrot seinen Anteil Erneuerbarer Energien deutlich.

Umsetzungsbausteine:

·         Schaffung von Planungsgrundlagen bspw. durch eine Gesamtkonzept zur planungsrechtlichen Steuerung und Bewertung von Windkraftanlagenstandorten;

·         Standortsuche und Bewertung von Freiflächenphotovoltaikanlagen;

·         Berücksichtigung forst- und landwirtschaftlicher Bewirtschaftungsaspekte und Gewährleistung einer landschaftsverträglichen Einbindung, Berücksichtigung von Förderoptionen und Möglichkeiten zur regionalen Wertschöpfung;

·         Prüfung von Interimsnutzungen bspw. auf Brachflächen.

 

Ziel:

Bis 2025 wird die Aufdach-Photovoltaik-Nutzung von derzeit 150 auf 450 Anlagen ausgebaut. Darüber hinaus wird die Errichtung von Freiflächenanlagen geprüft

Umsetzungsbausteine:

·         Verfeinerung der Kartierungsgrundlage zur Darstellung der Potenziale für Photovoltaik und Solarthermie;

·         Weiterer Ausbau der Aufdach-Photovoltaiknutzung durch Aktivierung von Dachflächen im kommunalen, privaten und gewerblichen Bereich (Solardachbörse in Oberrot);

·         Aktivierung weiterer, bislang nicht erprobter Dach- und Fassadenflächen als Modellprojekte, z.B. Suchlauf betreffend großflächiger Parkplatzüberdachungen, Überdachung von Trassen, Entwicklung von solar versorgten Gewerbestandorten, vorsorgende Ausrichtung der Statik von Dachflächen;

·         Aktivierungsoffensive über direkte Ansprache von Eigentümer.

 

Ziel:

Bis 2025 werden zwei Drittel des Energiebedarfs innerhalb der Gemeinde dezentral erzeugt. Der KWK-Anteil wird auf über 10 % ansteigen.

Umsetzungsbausteine:

·         Aufstellen eines Gesamtkonzepts und von Planungsleitlinien für die Entwicklung von Biomasse/-gasanlagen zum Aufbau dezentraler Nahwärmenetze, Berücksichtigung der örtlichen Potenziale (regional anfallende Reststoffe) und Grenzen in Abstimmung mit Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz und Bürgerschaft;

·         Überprüfen vorhandener Anlagen und Anlagenstandorte mit Blick auf die Optimierung der energetischen Verwertung und Bilanz, u.a. Abwärmenutzung, Vor-Ort-BHKW oder externe BHKW mit Leitungstrassen, Erdgastankstelle (Querbezug zur Energieeffizienz in Gebäuden und der Gemeinde);

·         Erhebung der Potenziale von holzartiger Biomasse (z.B. aus der Landschaftspflege, Waldholz, etc.) und Prüfung von Energiesenken (Wärme);

·         Bewertung des Anbaus schnell nachwachsender, regionaler Biomasse;

 

Energieeffizienz in Gebäuden und in der Gemeinde

Grundsätze:

Regelmäßige Information und Aufklärung soll dazu beitragen, Anzahl und Energieeffizienz von Bau- und Sanierungsprojekten zu erhöhen. Die Gemeinde Oberrot verhält sich hierbei energetisch vorbildlich und animiert ihre Bevölkerung durch aktive Kommunikation, sich diesem Leit-und Vorbild anzuschließen.

Grundsätze zur klima- und umweltfreundlichen Energieversorgung sind bei der Entwicklung von neuen Bauflächen zu beachten.

Im Zuge sämtlicher Baumaßnahmen soll auf eine Verringerung des motorisierten Verkehrs geachtet werden. Dezentrale Versorgungskonzepte sind zu entwickeln. Energieanlagen jeglicher Größe tragen zum Ziel der Energieautonomie bei.

Ziel:

Information der Oberroter, Beratung von Bauherren zu Energieeffizienz.

Umsetzungsbausteine:

·         Verstärkte Nutzung der dezentralen Energieerzeugung, u.a. BHKW in Mehrfamilienhäusern, Solarstrom und –wärme;

·         Bündelung zentraler Informationswege/-quellen und gezielte wie übersichtliche Informationsvermittlung zu den zentralen Themen Klimaschutz und Energieverbrauch in Gebäuden;

·         Energetischen Beratungen im Kontext eines nachhaltigen Gesamtkonzeptes für das jeweilige Gebäude durchführen;

·         Information und Beratung über die Nachhaltigkeit verschiedener Baustoffe, z.B. der Dämmmaterialien;

·         Rubrik „Oberrot ist voller Energie" auf der Gemeindehomepage wird Informationsplattform der Oberroter;

·         "Oberrot ist voller Energie" soll als Marke entwickelt und wahrgenommen werden.


Ziel:

Das Tempo bei der Gebäudesanierung wird erhöht. Start einer Offensive zur aktiven Unterstützung von energetischen Gebäudesanierungen. 20 % der Gebäude und Heizungen in der Gemeinde werden bis 2025 energetisch saniert.

Umsetzungsbausteine:

·         Planung und Durchführung von Wettbewerben und Aktionen, z.B. „Eine Gemeinde spart gemeinsam", Beratung und Information über Förderung von energetischen Gebäudesanierungen;

·         Die Gemeinde Oberrot setzt ihre Initiative Sanierungsgebiete zu schaffen weiter fort.

 

Ziel:

Der kommunale Energie- und Ressourcenverbrauch wird öffentlich.

Umsetzungsbausteine:

·         Schaffung einer freiwilligen Verbrauchsdatenbank (Wärme, Strom und Wasser). Durch eine Sammlung der Verbrauchsdaten kann Beratung zielgerichteter erfolgen, das Einsparpotential erkannt und der Erfolg der Maßnahme verfolgt werden;

·         Offene Kommunikation kommunaler Verbrauchsdaten, u.a. Energiekosten der kommunaler Gebäude, durchgeführter Maßnahmen und der erreichten Energieeinsparung für die Gemeinde Oberrot;

·         Ausbau und Weiterentwicklung des kommunalen Energiemanagement in Oberrot;

 

Ziel:

Gemeinde und Bürger sparen Jahr für Jahr mindestens ein Prozent Energie ein. Bis 2025 werden 7 Mio. kWh Strom (-10%) und bis zu 25 % Wärme eingespart.

Umsetzungsbausteine:

·         Schrittweise Umrüstung der bestehenden herkömmlichen Straßenbeleuchtung auf LED-Beleuchtung; bei Neubauten und Neusiedlungen LED-Beleuchtung als Standard;

·         Prüfung des Baus von Blockheizkraftwerken zur dezentralen Energieversorgung aus energie- wie kommunalpolitischer Sicht;

·         Modellhafte Entwicklung von gemeinschaftlichen Handlungsansätzen für ausgewählte Wohngebiete unter aktiver Einbindung der Anwohner;

·         Ausbau von Nahwärmenetzen im Kontext größerer Wärmeerzeuger;

 

Ziel:

Der Wohnwert von Gemeinde, Teilorten und Gebäuden wird durch erfolgreiche Erschliessungs- und Sanierungsmaßnahmen erhalten und gesteigert.

Umsetzungsbausteine:

·         Teilnahme an möglichen (Förder-)Programmen und Wettbewerben;  

·         Prüfung der Möglichkeit von objektbezogenem Energieeinspar-Contracting bei Gebäudesanierung;

·         Aktualisierung und Weiterentwicklung der kommunalen Möglichkeiten zur Vermeidung von Wohnungsleerständen.

 

Ziel:

Die Nachverdichtung hat Vorrang vor zusätzlichem, vermeidbarem Flächenverbrauch.

Umsetzungsbausteine:

·         Prüfung, ob eine Energieautonomie auf Gemeindeebene mit Blick auf die Energieerzeugung möglich ist;

·         Zusammenschluss von Einheiten zur Errichtung von Nahwärmenetzen durch Bau von Blockheizkraftwerken oder der Anbindung an Gewerbe-/Industriegebiete;

·         Schließen von Baulücken, Aktivierung von leerstehenden Gebäuden;

·         Weiterentwicklung des bestehenden Abrundungskonzeptes der Gemeinde Oberrot unter Berücksichtigung des Klimaschutzkonzeptes.

 

Ziel:

Maßnahmen zur Gestaltung der Energiezukunft gehen verantwortlich mit der Kulturlandschaft Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald um.

Umsetzungsbausteine:

·         Techno-ökonomische Prüfung der Realisierungschancen von Infrastrukturleitungen, u.a. für Strom, Wärme, Entsorgung;

·         Energie dort erzeugen, wo sie benötigt wird. Entwicklung von dezentralen Standorten zur Gewinnung regenerativer Energien im direkten räumlichen Bezug zu Siedlungen und Gewerbestandorten;

 

Energieeffizienz im Kontext Mobilität

Grundsätze:

·         Oberrot fährt Bus und Bahn. ÖPNV-Netz soll verstärkt der Struktur der Gemeinde Rechnung tragen.

·         Kommunalplanung und Infrastrukturentwicklung zielen auf Verkehrsvermeidung.

·         Förderung umweltfreundlicher Mobilität (zu Fuß, per Rad und E-Bike).

·         Nachbarschaftspflege durch Mitfahrgelegenheiten und Car-Sharing

·         Die Gemeinde Oberrot will Vorbild sein bei E-Mobilität und animiert gewerbliche Mitmacher (Fahrzeugflotten).

Ziel:

Eine diskriminierungsfreie Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel wird sichergestellt.

Umsetzungsbausteine:

·         Erweiterungsmöglichkeiten zur verstärkten Nutzung der Radverkehrswege unter dem Aspekt der Pendlerverflechtungen prüfen

Achtung: Bei dieser Diskusssion wird ihr Klarname angezeigt.
Peter Lindau
20.08.2013 16:47 Uhr
Das Energie- und Klimaschutzkonzept von Gemeinderat und Verwaltung ist unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit eine großartige Sache. Um die Sache weiter voran zu bringen, wäre zu überlegen, ein lokales Anreizprogramm zu starten. Dies könnte z.B. in einer Einzelförderung münden. Sprich: wer beim Hausbau gleich auf regenerative Quellen wie Scheitholz oder Pellets setzt, wird belohnt. Natürlich sollte auch die Umstellung einer bestehenden Anlage unterstützt werden. Wie eine Förderung oder Belohnung aussehen kann, möge der Gemeinderat diskutieren. Zudem wäre es vielleicht sinnvoll, von Seiten der Bürgerschaft würden Einkaufsgemeinschaften für Brennstoffe gebildet. Das gibt\'s zwar schon, aber noch nicht in Oberrot. Wenn ein paar Haushalte gemeinsam Pellets bestellen, macht sich das schon am Preis bemerkbar.
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